Vom 6. bis zum 8. September 2024 fanden nach 2014 nun zum zweiten Mal die Solothurner Waldtage statt, unter dem Motto „Auf bald im Wald“. Die Solothurner Waldtage sind ein Gemeinschaftsprojekt der Bürgergemeinden, des Forstpersonals und des kantonalen Amtes für Wald, Jagd und Fischerei.
Der Wald ist für Viele ein Ort, wo sie Ruhe finden und Kraft tanken können. Er liefert Holz und sorgt für sauberes Trinkwasser, ist Lebensraum für fast die Hälfte aller bekannten Tier- und Pflanzenarten und schützt vor Naturgefahren. Der Wald braucht Pflege, damit er diese Leistungen erbringen kann – und er verdient unseren Schutz und Respekt. Die Solothurner Waldtage standen deshalb ganz im Zeichen des Respekts für den Wald.
Das waren die Kernbotschaften der Solothurner Waldtage 2024:
Im Wald sind wir als Gast willkommen. Darum verhalten wir uns respektvoll im Lebensraum von unzähligen faszinierenden Tieren und Pflanzen.
Die zunehmend heissen und trockenen Sommer sagen vielen einheimischen Baumarten nicht zu. Mit vielfältigen, strukturreichen Wäldern und trockenheitstoleranten Baumarten wollen die Forstleute das Risiko grösserer Schäden minimieren.
Etwa vierzig Prozent aller einheimischen Arten sind auf das naturnahe Ökosystem Wald angewiesen.
Es gab viel zu sehen und zu hören
An diesem letzten warmen Sommerwochenende waren Gross und Klein verschiedenster Alterskategorien unterwegs und folgten den Wegweisern zu den Solothurner Waldtagen. Auf einem Waldrundgang im "Brüelwald" bei Selzach konnten die schätzungsweise mehr als sechstausend Besucherinnen und Besucher den Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum Wald mit allen Sinnen erleben. An insgesamt 31 verschiedenen Themenposten durften diese den Wald von verschiedensten Seiten kennen lernen.
Das Forstpersonal, verschiedene Holzbauunternehmen sowie Holzenergielieferanten stellten den lokalen nachwachsenden Rohstoff Holz vor. Verschiedene Umwelt- und Naturschutzorganisationen und auch die Jägerschaft brachten den Besucherinnen und Besuchern den Wald als Lebensraum einer vielfältigen Fauna und Flora näher und Freizeitvereine sowie Waldpädagoginnen luden dazu ein, den Wald als vielseitigen Erholungsraum kennenzulernen.
Auch der Rangerdienst Jura-Südfuss war als Postenpartner mit einem eigenen Themen-Posten Nr. 30 an diesem Grossanlass vertreten, unterstützt durch die Ranger-Kollegin Iris Baumgartner von der Ranger Dienst GmbH, aus dem Kanton Bern. Bei der malerisch gelegenen Naturstation „Brüelwald“, welche vom Forstbetrieb Leberberg und vom Rangerdienst Jura-Südfuss betrieben wird, durften wir den Besuchenden den vielfältigen und interessanten Rangerberuf vorstellen und ihnen einen Einblick in den Rangeralltag und die verschiedenen Tätigkeiten einer Rangerin oder eines Rangers vermitteln.
Am konkreten Beispiel des aktuellen schweizweiten Projektes PhenoRanger, - konnten wir den Besucherinnen und Besuchern zudem die Themen "Phänologie" und Naturbeobachtung/Monitoring sowie die Zusammenarbeit zwischen RangerInnen und WissenschaftlerInnen anhand einiger Thementafeln näher erläutern. Unser Ziel war es, die Besuchenden generell für mehr Aufmerksamkeit und Achtsamkeit in der Natur und insbesondere im Wald zu sensibilisieren und zu motivieren.
Mit interaktiven und spielerischen Elementen waren die Besuchenden auch eingeladen, sich selbst als Naturbeobachter und Naturbeobachterinnen zu betätigen und ihr eigenes "phänologisches Wissen" zu testen. Als Grundlage dazu diente das „Exkursions-Kit“ zum Thema Phänologie, der von unserer Ranger-Kollegin Christine Koechli im Rahmen ihrer Ranger-Abschlussarbeit entwickelt wurde.
Mehrere hundert Besuchende haben unseren Themenposten während diesen drei Tagen besucht und mit deutlich über 300 Interessierten durften wir auch vertiefte und interessante Gespräche und Diskussionen führen. Insgesamt waren die Solothurner Waldtage aus unserer Sicht ein sehr gelungener Anlass mit viel Wetterglück, reichhaltigen Darbietungen rund um das Thema Wald und mit vielen interessanten und auch lustigen Begegnungen. Die Besucherinnen und Besucher konnten drei anregende und sinnstiftende Tage verbringen und für uns Ranger war es eine willkommene Gelegenheit, der breiten Bevölkerung unseren vielfältigen und interessanten Berufsalltag mit all seinen Facetten vorzustellen und näherzubringen.
Nun ist wieder aufgeräumt, die meisten Spuren sind beseitigt und es ist wieder Ruhe eingekehrt im Brüelwald und das ist gut so!
Sept. 2024 / H.P. Beutler