«Was machen unsere Ranger eigentlich, wenn sie nicht am Greifensee auf Rundgang sind?», mögen Sie sich schon gefragt haben oder: «Wie wird man überhaupt Ranger? Und was sind die "Swiss Rangers"?» Diesen Fragen sind wir nachgegangen.
Ranger sind immer draussen in der Natur unterwegs. Sie kennen ihr jeweiliges Gebiet wie ihre Westentasche, sind äusserst wetterfest und wissen auf fast alles eine Antwort. Ungefähr so stellen sich die meisten Menschen den Ranger-Alltag vor. Das stimmt zwar grösstenteils, ist aber nur die halbe Wahrheit.
Wie bei fast jeder Anstellung gehört auch bei den Rangern Büroarbeit zu ihrem Jobprofil. Führungen wollen vorbereitet, Geschehnisse auf den Rundgängen nachgängig protokolliert und Wissen über spezifische Naturphänomene erarbeitet werden. Des Weiteren sind viele Ranger – so auch unsere Ranger der Greifensee-Stiftung – in verschiedenen Gremien engagiert oder bilden die nächste Ranger-Generation im Ranger-Lehrgang in Lyss aus. Zudem leiten sie Junior- und Young-Ranger-Gruppen und sensibilisieren dabei Kinder und Jugendliche auf spielerische Art für Naturschutz- und Nachhaltigkeitsthemen.
Dachverband "Swiss Rangers"
Wie die meisten anderen Berufsgruppen haben auch die Ranger seit 2008 einen Dachverband, der sich für ihre Anliegen einsetzt, Weiterbildungen für die Mitglieder organisiert und die Anerkennung des Ranger-Berufes vorantreibt. In verschiedenen Arbeitsgruppen (AG) werden Themen erarbeitet, internationaler Austausch koordiniert und Weiterbildungen organisiert. Niklas Göth und Raphael Böhm von der Greifensee-Stiftung sind in der AG Internationales und in der AG Junior Ranger aktiv und bringen ihren grossen Erfahrungsschatz in die laufenden Prozesse ein. Mit Tobias Klein ist zudem einer unserer Ranger im Vorstand der "Swiss Rangers" vertreten und verantwortet das Ressort Bildung.
Ranger-Lehrgang in Lyss
Wie wird man nun aber eigentlich Ranger? Seit 2007 bietet das Bildungszentrum Wald Lyss (BZWL) den berufsbegleitenden Ranger-Lehrgang an. Nach Abschluss des 14-monatigen Lehrganges werden erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen zum «Ranger mit Diplom BZWL» ausgezeichnet. Vermittelt werden neben Grundlagen zu Ökologie, Landschafts-, und Naturschutz auch Themen wie Konfliktmanagement, Besucherlenkung, Umweltbildung und nachhaltiger Tourismus. Viviane Magistra Balz und Tobias Klein unterrichten Aufsichtstechnik und Naturinterpretation. Einige der praxisbezogenen Elemente der Aufsichtstechnik finden regelmässig in der Naturstation Silberweide statt, welche von der Greifensee-Stiftung geführt wird. In Rollenspielen werden am Greifensee verschiedene mögliche (Konflikt-)Situationen des Ranger-Alltages geübt. Bisweilen kommen bei den Rollenspielen auch unsere Young Ranger zum Einsatz, die mit viel Eifer feiernde Teenagergruppen mimen.
Erst kürzlich, am 30. August, wurden am BZWL 23 neue Rangerinnen und Ranger diplomiert – herzlichen Glückwunsch allen Absolventinnen und Absolventen und viel Erfolg beim Berufseinstieg als Ranger*in!